Die häufigsten Ursachen, die einem Kind oder einem Jugendlichen die Lebensfreude komplett vermiesen, sind geistige und seelische Misshandlungen sowie fehlendes Verständnis für seine Sorgen und Nöte. Im Allgemeinen gehen diese
seelischen Misshandlungen von den Erwachsenen aus. Dazu gehören der strenge Vater, die lieblose Mutter, die herrische Oma und mürrische
der Opa, Tante und Onkel - also die gesamte Sippe der Verwandten –
und später Erzieher, Lehrkräfte und Lehrherren.
Wobei diese „Quälereien auf seelischer Ebene“ auch oft unbewusst geschehen
können. Der „Quälende“ erkennt gar nicht, was an seinem Verhalten falsch ist und was er damit anrichtet.
Teilweise ist er sogar überzeugt, dass er im Endeffekt dem Kind oder Jugendlichen nur zu
seinem zukünftigen Wohlergehen helfen möchte.
Egal aus welchen Motiven das heraus geschieht, es zählt nur das, was beim
Heranwachsenden wirklich ankommt. Wie das Thema ein anderer wahrnimmt und dabei fühlt - wenn er überhaupt etwas dabei fühlt -
ist für die Entwicklung des Jugendlichen nicht relevant.
Wird der Jugendliche aus seiner Warte heraus ständig mit „Negativem“ beaufschlagt oder mit auch mit Fürsorge überhäuft, dann sieht er
sich immer in einem mehr ablehnenden Umfeld gegenüber oder einem Art geistigem Gefängnis eingesperrt. In dieser Umgebung erlebt er fast
alles nur noch mit Mühe. Er empfindet seine Erzieher, seine Schule, seine Mitmenschen und im schlimmsten Fall seinen gesamten
Lebensbereich nur noch als Mist und eine einzige Belastung. Seine Lebensfreude verschwindet zusehends und an deren Stelle kommen Frust und
Ängste hoch.
Bild rechts: Altes Klassenzimmer vom Bayerischen Schulmuseum Sulzbach-Rosenberg e. V. zur Verfügung gestellt
Auch im Kindergarten und erfahrungsgemäß erst recht in der Schule gibt es geist-seelische Misshandlungen. Es geht hier nicht nur um Sympathie, Antisympathie oder scheinbar harmlose Themen. Es geht um Repressalien und Unverständnis, die zahlreiche Ängste bei den Kindern und den Teenies schüren. Sie fürchten sich, in die Schule zu gehen.
Unser Sohn z. B. weinte jeden Sonntagabend bitterlich, wenn er am nächsten Tag wieder zu dieser schrecklichen Lehrerin gehen musste. Ihr fehlte jegliches Einfühlungsvermögen für Kinder und sie hatte nur ihre Karriere im Kopf. Die Folge davon war, dass unser Sohn trotz einem Notendurchschnitt unter 2 nicht auf das Gymnasium gehen wollte. Er hatte eine panische Angst vor der Schule. Heute ist die Lehrerin Rektorin. Sie hat es auf Kosten der Kinder geschafft.
Das Fatale daran ist, dass die Berufslaufbahn des Jugendlichen voll durch das Verhalten von den Pädagogen bestimmt werden kann. Das ganze Leben kann demzufolge in die falsche Richtung laufen - genauer gesagt - durch Unvermögen und Verständnislosigkeit von Erziehungsbeauftragen versaut werden kann. Dabei ist es auch hier häufig diesen Erziehern de facto nicht klar, was sie mit ihren Aussagen und unbedachten Äußerungen bei ihren Schutzbefohlenen anstellen und welche Emotionen sie in ihnen einprägen. - Und ihnen aus der Sicht des jungen Menschen jegliche Perspektive für die Zukunft nehmen.
Der Elternteil, der Opa, der Lehrer, der Lehrherr oder wer auch immer, sind meist selbst sehr starr in ihre eigenen Muster
verstrickt und können aufgrund ihrer verkrusteten Denkungsart gar nicht anders handeln. Sie kennen nichts anderes und sind
deshalb auch nicht in der Lage zu erkennen, was bei dem Heranwachsenden wirklich ankommt, welche Gefühle sie dort erzeugen,
was sie in ihm anrichten und welche Muster sie in ihm setzen. Der junge Mensch orientiert sich sehr viel an Verhaltensweisen seiner Eltern und
seiner scheinbaren "Vorbilder", unabhängig von deren Qualität.
Sind diese ängstlich und zaudernd oder zuversichtlich und auf Leistung orientiert, werden diese Einstellungen unbewusst,
ohne jegliches Filter, übernommen. Es kann sogar sein, dass die sogenannten Vorbilder den „geist-seelischen Missbrauch“
völlig unbewusst ausüben und dabei noch überzeugt sind, bei dem Schutzbefohlenen etwas Gutes
zu tun, z. B. durch übertriebene Fürsorge oder übersteigertem Leistungsdruck, damit ja aus dem Heranwachsenden das wird,
was sich der Erwachsene vorstellt.
Der Jugendliche hat aber selten eine Chance auszubrechen oder irgendetwas an dem
Verhalten der Druckausübenden zu ändern. Im Gegenteil, begehrt er in irgendeiner Art auf, wird der Druck noch größer
oder er wird zum Außenseiter abgestempelt. Demzufolge bauen sich immer mehr Furcht, Mangel an Selbstbewusstsein, Rückzugsverhalten und Leistungsabfall - bis hin
zur fehlenden Lebensfreude - auf.
Inzwischen ist allerdings ein Großteil der Gesellschaft wach geworden und verschließt, zumindest
bei körperlichen Missbräuchen, nicht mehr Augen und Ohren. Körperlicher Missbrauch in Form von Schlägen und Züchtigungen
duldete man lange Zeit als notwendigen Teil zur Erziehung.
Der Frust, die Angst, die Machtlosigkeit und der daraus entstehende fehlende Lebensmut sind aber nicht gottgegeben. Sie sind immer nur durch die Handlungsweise, die Aussagen und Anschauungen Dritter in den Gehirnstrukturen des Jugendlichen eingeprägt worden. Die merkwürdigen Ansichten Dritter können schon über Generationen existieren. Sie kommen teilweise aus überholten Dogmen, Glaubensrichtungen und völlig abstrusen Lehrmeinungen sowie teilweise nicht nachvollziehbaren Unterrichtsmethoden.
Erschwerend kommt hinzu, dass der aktuelle Unterrichtsstoff in bestimmten Fächern nicht annähernd dem entspricht,
was ein Jugendlicher für sein Leben wirklich gebrauchen kann und was die spätere Arbeitswelt von ihm erwartet.
D. h. hier wird bereits das breite Band der möglichen Perspektiven eingeschränkt.
Den Kindern wird in vielen Fächern selten vermittelt, für das, was ihnen eingetrichtert wird, gut ist. Anders ausgedrückt, das Ziel fehlt. Kein normaler Mensch rennt einfach los, ohne das Ziel zu kennen. Nur in der Schule wird das
fast stoisch praktiziert und damit Kreativität im Ansatz schon unterbunden.
Wenn ein Jugendlicher nicht versteht (übrigens ich auch nicht), für was es gut ist, wenn er Häkeln lernen soll,
in Mathematik bis zum Exzess Kurven züchten oder bis ins Detail das Leben von Nietzsche kennen muss,
dann kann man auch keine Motivation für die Schule erwarten.
Abstrakte abgehobene Mathematik führt zu wenig Lebensnähe. Das weiß
jeder Erwachsene. Deshalb kann jeder in Deutschland unumwunden zugeben,
dass er in Mathematik eine Niete war bzw. ist. Er stößt auf Verständnis und wird auf keinen Fall wie z. B. in Frankreich
schief angesehen. Die Verantwortlichen in den Kultusministerien kommen gar nicht auf die Idee zu hinterfragen,
weshalb das in Deutschland so ist. Es lässt sich aber gut mit wenig Lebensnähe
des in sich geschlossenen Konglomerats Kultusministerium erklären. - Und die
armen Lehrer müssen den vorgegebenen Unsinn in den Klassenzimmern vertreten.
Ein Betrieb kann auch nichts anfangen, wenn der Schulabgänger für einen 200 Liter-Transport einen Sattelschlepper bestellt, 10 ms für ihn eine halbe Ewigkeit sind, 5 Schachtel Nägel für ihn einige Tonnen wiegen und er Übersee in Amerika sucht. Ebenso hat der Betrieb Probleme damit, wenn der neue Mitarbeiter die einzelnen Komponenten eines Computers kennt, aber das Zusammenwirken dieser Bauteile - also den Überblick - nie vermittelt bekommen hat. Einerseits kann er aber Schillers Glocke auswendig und hat die griechische Geschichte dreimal durchgenommen. - Andererseits hat er Probleme am Telefon mit Kunden zu sprechen. Anders ausgedrückt, der gesunde Menschenverstand für Größenordnungen wird verhindert (zu frühes Zulassen von Taschenrechner), das praktische Wissen, wie man Tagesaufgaben angeht und Kommunikation mit Unbekannten wird nur ungenügend vermittelt.
In meiner Studienzeit hatte ich einen Professor für Regelungstechnik. Für ihn war das Wichtigste, dass das berechnete Ergebnis auch annähernd der Realität entsprach. Wenn in einer Prüfung man selbst erkannte, dass das Endergebnis von den Dimensionen her nicht stimmen konnte, sollte man das vermerken und einen annähernd geschätzten Wert als Ergebnis einsetzen. Dafür gab es dann ein paar Punkte. Das ist Lebensnähe.
Schaut man in die Politik oder in Firmen, gibt es dort nur sehr wenige, die den Überblick haben und dann erst ins Detail gehen. Woher auch - sie haben es ja auch nie gelernt. Zuerst wird immer an irgendeiner Stelle gedreht und wundert sich plötzlich über die Auswirkung. Siehe hierzu: Fehlende Sicht zum Tellerrand
Zur Ehrenrettung unserer Lehrer, sie sind in ein relativ enges Korsett gezwängt und dürfen auch nicht unbedingt das anwenden, was der Jugendliche wirklich benötigt. Sie müssen immer wieder alte Zöpfe lehren. Einige Lehrkräfte versuchen partiell andere Wege, als vom Kultusministerium vorgeschrieben, zu gehen. Nur gegen den Strom zu schwimmen ist für sie oft mühsam und wählen dann wieder den sicheren bequemeren Weg. Es schadet sonst der Karriere.
Lesen wir mal, was das Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) dem Kultusministerium, den Schulen und den Lehrern mitgibt:
Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu verwirklichen. Sie sollen Wissen und Können vermitteln sowie Geist und Körper, Herz und Charakter bilden. Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung, vor der Würde des Menschen und vor der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt. Die Schülerinnen und Schüler sind im Geist der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinn der Völkerversöhnung zu erziehen. Bei der Erfüllung ihres Auftrags haben die Schulen das verfassungsmäßige Recht der Eltern auf Erziehung ihrer Kinder zu achten.
Die Beurteilung, wie Mitarbeiter des Kultusministeriums, Schulleiter und vereinzelte Lehrer den Artikel 1 überhaupt kennen, diesen auch noch ernst nehmen und dann noch dementsprechend danach handeln, sei jedem einzelnen Leser selbst überlassen.
Mit unserem Nervensystem empfängt und verarbeitet jeder von uns - landläufig spätestens von Geburt an - zahlreiche Eindrücke,
Informationen und Anschauungen. Diese kommen aus dem direkten Umfeld, im Besonderen durch die Aussagen und das Verhalten
der Eltern, der Geschwistern, der Großeltern, der Verwandte, der Freunde, der Schule sowie aus Erlebnissen.
Dieser ganze Informationswust wurde und wird fortwährend in Form von Bildern in dem Gehirn (neuronalen
Verknüpfungen) abgespeichert. Festgehalten werden erstaunlicherweise auch noch zugehörige Details wie Gerüche, Geschmack
und eine äußerst wichtige Information, die Gefühle.
Zusammengefügt bestimmen diese mannigfaltigen Sinneswahrnehmungen und Anschauungen, egal aus welcher Richtung sie kommen, unsere Betrachtung von unserer ureigenen Realität. Dies gilt für uns alle. Dementsprechend treffen permanent auch beim Heranwachsenden immer wieder neue Eindrücke ein. Sie beeinflussen seine Denkart und sein Gefühlsleben - und prägen ihn damit.
Im Endeffekt ist die Gedankenwelt des Jugendlichen nicht von ihm selbst - und das setzt sich bis ins hohe Alter fort – sondern immer das Produkt von Denkweisen, Anschauungen, Überzeugungen und Verhalten von Dritten. Wobei auch Erlebnisse und Medien eine erhebliche Rolle spielen.
Da die Prägungen nicht gottgegeben sind, liegt hier die Chance etwas zu verbessern. Die zugehörigen Bilder der Ursachen seiner Probleme sind nicht unumstößlich in den Gehirnstrukturen des heranwachsenden Menschen eingebrannt. Sie lassen sich verändern - auch wenn es einigen aus dem direkten Umgebung nicht passen sollte.
Ordnet der junge Mensch seine individuelle Gedankenstruktur zu diesen Themenkomplexen neu, wirft er also den gesamten Ballast und Unsinn - erzeugt durch Dritte - über Bord, kann er seine Innenwelt komplett neu gestalten. Passt seine Innenwelt, dann sieht er demzufolge auch seine Umwelt anders und begegnet infolgedessen seinem problematischer Umgebung anders.
Neu ordnen und gestalten heißt, der Jugendliche baut seinen Selbstwert, sein Selbstbewusstsein, seinen Mut und sein Vertrauen zu sich
selbst, wieder auf. Bildlich gesprochen, er erweckt seinen inneren Löwen wieder. "Innerer Löwe" heißt mit Mut, Stolz und
Selbstsicherheit durch das Leben gehen und damit mit einer gewissen Gelassenheit die Dinge betrachten können. Mit diesen neuen
Qualitäten entwickelt sich die Sicht auf seine individuelle Welt automatisch zum Positiven hin. Sein Lebenswille, seine Lebensfreude
stellen sich dann zwangsläufig von selbst ein.
Erfahrungsgemäß verändern sich auch seine „Kontrahenten“, da er auf diese anders wirkt und plötzlich weniger „Angriffsfläche“ bietet. Keine Chancen hat er aber den teilweise unsinnigen Lehrstoff an Bildungseinrichtungen nur ansatzweise etwas zu ändern. Hier haben sich schon mehrere Generationen von Eltern und Firmen die Zähne ausgebissen. Eine
Eisenbahnschiene mit x-Querstreben lässt sich einfach nur schwer verbiegen.
Die Handlungskompetenz und das Selbstvertrauen aufzubauen gelingt am besten, wie oben bereits beschrieben, wenn die jahrelangen negativen und destruktiven Prägungen im Gehirn neu strukturiert werden. Dazu müssen aber die Ursachen des fehlenden Selbstbewusstseins, der Ängste und der Handlungsunfähigkeit zuerst erkannt, analysiert und dann einer besseren Struktur zugeführt werden. Anders ausgedrückt, die „Fehlcodierung im Gehirn“, die „eingebrannte Software“ muss überarbeitet werden. Blockaden, Zwänge, Selbstzweifel, Unsicherheiten, sowie Glaubensmuster lösen sich schrittweise auf und die Grundlage für eine gesteigerte Handlungskompetenz wird damit geschaffen.
Analytisches-Synergetik-Coaching setzt genau hier an, um die Handlungskompetenz aufzubauen. Wichtig dabei ist, es werden nicht nur die Ursachen der heutigen Probleme des Kindes oder des Jugendlichen erforscht, sondern - wie schon mehrfach erwähnt - auch der Jugendliche darin unterstützt, dass dieser die Fehlcodierung wieder richtig stellen kann.
Es nützt gar nichts, wenn sich als Ursache ein dominanter Vater, ein einschneidendes Erlebnis, ein unmöglicher Erzieher oder sonstige wilde Glaubensmuster heraus kristallisieren, aber keine Lösung in Sicht ist. Im Gegenteil, es kann sogar gefährlich werden, wenn die "Schuld" - egal ob wahr oder nicht - einem anderen zugeordnet wird - und der Jugendliche damit in eine noch größere Lethargie nach dem Motto versinkt: "Man kann ja dagegen ohnehin nichts tun. Es ist eben so. Da darf man nichts
ändern. Aufpassen, dass man ja auffällt".
Es muss unbedingt eine Veränderung her, sonst werden die Probleme unter Umständen noch größer. Das Analytische-Psychobionik-Coaching ist eine von wenigen Methoden, die nicht nur aufdecken, sondern auch für den wichtigen 2.Schritt - der Veränderung - eine Lösung anbieten und sich daraus eine Verbesserung des Allgemeinbefindens des halbwüchsigen
Menschen entwickelt..
Wobei dies immer in Eigenregie des jungen Klienten geschieht. Der Analytische-Coach/-Profiler hier ist nur der Begleiter und hält den Prozess zur "Softwareüberarbeitung" am Laufen. Das wiederum bedeutet, das ganze Thema funktioniert nur, wenn der junge Klient der aktive Teil ist. Das Ergebnis erarbeitet der junge Klient immer aus sich selbst heraus. Es entsteht immer aus der inneren Überzeugung. Mit dieser Coaching-Art wird ihm also nichts aufgesetzt oder in irgendeiner Art und Weise vorgeschrieben. Damit wirkt es auch wesentlich nachhaltiger und gefestigter.
© Wolfgang Oberbauer